9. Im Gedenken...
Einmal wieder trittst Du über meine Schwelle, alter Freund.
Setzt Dich nieder an meinen Tisch, ganz still.
Nie stellst Du Fragen auf die Wunden, die im Herz mir klaffen.
Denn zu schwer fällt's mir meine Zunge rühren,
ein Wort in gesprochenen Satz zu fassen.
Es scheint so grimm mir die Lücke,
die grollend das Schicksal riss in unsere Reihen so dicht.
Du bist gegangen auf ferne Reise,
gabst mir nie Abschied, gabst mir nicht die Hand.
Zu still ist es nun im Lärm dieser Tage,
die Ohnmacht, die Gram, sind die Wände meiner Gruft.
Zu still ist es nun im Lärm dieser Tage,
die Ohnmacht, die Gram, sind die Wände meiner Gruft.
Du bist gegangen auf ferne Reise,
gabst mir nie Abschied, gabst mir nicht die Hand.
Doch nun, alter Freund, sitzt Du hier, ganz still, schaust mich an.
Mit Augen - klar und verstehend.
Nie stellst Du Fragen auf die Wunde, die's Herz mir zerreisst.
Mit Augen - klar und lächelnd,
bringst strahlendes Licht in meine Gruft, bringst Hoffen auf den Morgen,
der eben noch tiefstes Grauen war.
Es ist schon gut, Du musst nun gehen,
lässt mir Dein Lächeln hier.
Kehr wieder in Dein fernes Reich;
Dein Licht lässt Du mir hier.
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